Das finanzielle Desaster von Montreal 1976 war dafür verantwortlich, dass sich das Feld der Kandidaten für 1984 auf nur einen reduzierte. In der Folge musste das IOK, während seiner Session von 1978 die 23. Spiele Los Angeles zusprechen – zu deren Bedingungen. Das Organisationskomitee von Los Angeles schaffte es, ihre Spiele ohne öffentliche Gelder der Steuerzahler auf die Beine zu stellen. Das gesamte Einkommen kam vom privaten Sektor: TV-Rechte-Verkäufe, Sponsorenerträge, Franchising-Gebühren und Eintrittskartenverkäufe. Es wurde mit drei Ausnahmen, Schwimmstadion, Velorennbahn und Schiesslage, bestehende Anlagen verwendet und angepasst.
Für die pferdesportliche Disziplinen wählte man die berühmte Pferderennbahn Santa Anita. Dies bedeutete, dass man auf ein bewährtes Management zurückgreifen konnte, was sich als Glücksfall erwies. Für den Geländeritt der Vielseitigkeitsprüfung dislozierte man zum Fairbanks Ranch Country Club, um die 160 km südlich von Los Angeles. Zum ersten Mal überhaupt fand keine Springprüfung im Hauptstadion statt. Die Leute von Disney, verantwortlich für die Schlussfeier, brauchten das Stadion für den Aufbau bereits vor Mittag, was bedeutet hätte, dass das erste Pferd bereits um 5 Uhr morgens antreten müsste, was nicht akzeptierbar war.
Wiederum teilten sich sieben Nationen die 18 Medaillen. Am erfolgreichsten waren die USA mit fünf und Deutschland mit vier. Grossbritannien und Schweiz gewannen je drei Medaillen. Die US-Amerikaner holten sich beide Gold Medaillen im Springen, Gold und Silber in der Vielseitigkeit, aber gingen in der Dressur leer aus.
Max E. Ammann, in diesen Jahren Direktor des Weltcup der Springreiter, war vom US-Fernsehen ABC als Co-Kommentator und Rechercheur verpflichtet worden. Er sass in der ABC Kommentatoren-Box neben dem berühmten ABC Sportreporter Chris Schenkel (USA) und dem früheren Olympiasieger Bill Steinkraus (USA).
Springreiten - Einzelprüfung (12.08.1984)
1. Joe Fargis (USA) – Touch of Class
2. Conrad Homfeld (USA) – Abdullah
3. Heidi Robbiani (SUI) – Jessica
Springreiten - Mannschaftsprüfung (07.08.1984)
1. Vereinigte Staaten von Amerika
Joe Fargis (USA) – Touch of Class
Leslie Burr (USA) – Albany
Conrad Homfeld (USA) – Abdullah
Melanie Smith (USA) – Calypso
2. Grossbritannien
Michael Whitaker (GBR) – Overton Amanda
Steven Smith (GBR) – Shining Example
Tim Grubb (GBR) – Linky
John Whitaker (GBR) – Ryans Son
3. Deutschland
Fritz Ligges (FRG) – Ramzes
Franke Sloothaak (FRG) – Farmer
Peter Luther (FRG) – Livius
Paul Schockemöhle (FRG) – Deister
Dressur – Einzelprüfung (08.-10.08.1984)
1. Reiner Klimke (FRG) – Ahlerich
2. Anne-Grethe Jensen (DEN) – Marzog
3. Otto Hofer (SUI) - Limandus
Dressur – Mannschaftsprüfung (08.-09.08.1984)
1. Deutschland
Herbert Krug (FRG) – Muscadeur
Uwe Sauer (FRG) – Montevideo
Reiner Klimke (FRG) – Ahlerich
2. Schweiz
Otto Hofer (SUI) – Limandus
Christine Stückelberger (SUI) – Tansanit
Amy-Cathérine de Bary (SUI) – Aintree
3. Schweden
Louise Nathhorst (SWE) – Inferno
Ingamay Bylund (SWE) – Aleks
Ulla Hakanson (SWE) – Flamingo
Vielseitigkeit – Einzelprüfung (29.07.1984-03.08.1984)
1. Mark Todd (NZL) – Charisma
2. Karen Stives (USA) – Ben Arthur
3. Virginia Holgate (GBR) – Priceless
Vielseitigkeit – Mannschaftsprüfung (29.07.1984-03.08.1984)
1. Vereinigte Staaten von Amerika
J. Michael Plumb (USA) – Blue Stone
Karen Stives (USA) – Ben Arthur
Torrance Fleischman (USA) – Finvarra
Bruce Davidson (USA) – J.J.Babu
2. Grossbritannien
Virginia Holgate (GBR) – Priceless
Ian Stark (GBR) – Oxford Blue
Diana Clapham (GBR) – Windjammer
Lucinda Green (GBR) – Regal Realm
3. Deutschland
Dietmar Hogrefe (FRG) – Foliant
Bettina Overesch (FRG) – Peacetime
Burkhard Tesdorpf (FRG) – Freedom
Claus Erhorn (FRG) – Fair Lady